Der Tsavo West Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 9.065 km², das sind ca. 30% der Gesamtfläche aller Parks in Kenia. Seine Savannen erstrecken sich von der tansanischen Grenze im Süden, der Straße zwischen Mombasa und Nairobi und dem Athi-Fluss im Norden. Dieser Fluss und die Straße (A 109) bilden die gemeinsame Grenze zum Tsavo Ost Nationalpark. Im südlichen Teil zwischen den beiden Parks gibt es private Anwesen in den Taita Hills und Sagala Hills sowie im Bereich des Tsavo Kasigau Wildtier-Korridors. Am 1. April 1948 wurde der Tsavo Nationalpark mit einer Gesamtfläche von 21.812 km2 gegründet. Im Mai 1949 wurde der Park aus verwaltungstechnischen Gründen in Ost und West geteilt. Die Landschaft des Tsavo West ist sehr abwechslungsreich und deutlich hügeliger, bergiger und feuchter als die des größeren Tsavo Ost. Zahlreiche Vulkankegel ragen aus der Ebene heraus. Der nördliche Teil des Parks wird von Acaciaommiphora-Savannen mit einzelnen Bäumen (z.B. Affenbrotbäume) dominiert. Die Landschaft ist geprägt von einzelnen Felsen und Graten. Im dicht bewaldeten Gebiet von Ngulia erreichen einige felsige Hügel Höhen von etwa 1.800 m. In einem so genannten „Rhino-Schutzgebiet“ werden einige der letzten Spitzmaulnashörner der Region in einem eingezäunten Gebiet unter dem Schutz des Kenya Wildlife Service (KWS) gehalten. Am Fuße der Chyulu Hills liegt das Shetani-Lavafeld, das sich vor etwa 200 Jahren gebildet hat und noch weitgehend vegetationsfrei ist. Die schwarze Lava reinigt das Schmelzwasser des Kilimandscharo, das aus der Quelle „Mzima Springs“ austritt. Die Quelle besteht aus zwei Quellbecken, aus denen täglich 250 Millionen Liter kristallklares Wasser fließen und in denen zahlreiche Nilpferde und Nilkrokodile leben. Ein Unterstand macht es möglich, diese Tiere und unzählige Fische unter Wasser zu beobachten. Der südliche Bereich besteht aus offenen Grassavannen. Der ständig wasserführende Tsavo wird von Galeriewäldern begleitet. In der südwestlichen Ecke des Parks liegt der Jipe See, durch den die Grenze zu Tansania verläuft. Er wird durch Schmelzwasser vom Kilimandscharo und Flüssen aus den Pare-Bergen gespeist. Die Fauna von Tsavo West ist sehr artenreich, durch die dichte Vegetation sind die Tiere oft schwer zu erkennen. Neben den „Big Five“ (Elefant, Nashorn, Leopard, afrikanischer Büffel, Löwe) leben hier noch einige andere Säugetiere.